Das Rich Text Format (RTF) ist ein offenes Dateiformat zur plattformübergreifenden Darstellung von Textdokumenten mit unterschiedlichen Formatierungen. Es wurde Anfang der 1980er Jahre von Microsoft entwickelt, um den Austausch von Dokumenten zwischen verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen und Betriebssystemen zu ermöglichen. RTF-Dateien enthalten nicht nur den reinen Textinhalt, sondern auch Angaben zu Schriftart, Schriftgröße, Farben, Absatzformatierungen, Tabellen und anderen Gestaltungselementen. Dadurch können Dokumente weitgehend originalgetreu dargestellt und bearbeitet werden, ohne an ein bestimmtes Programm oder ein Betriebssystem gebunden zu sein.
Ein großer Vorteil des RTF-Formats besteht darin, dass es von nahezu allen gängigen Textverarbeitungsprogrammen unterstützt wird. So lassen sich RTF-Dokumente problemlos in Microsoft Word, LibreOffice, Apple Pages oder Google Docs öffnen und bearbeiten. Auch die Kompatibilität mit älteren Versionen von Textverarbeitungssoftware macht RTF besonders praktisch für den Austausch von Dokumenten in heterogenen Arbeitsumgebungen oder bei der Kommunikation mit Personen, die unterschiedliche Programme verwenden.
Im Vergleich zu reinen Textdateien (.txt) bietet RTF eine umfassendere Formatierungsmöglichkeiten, ohne dabei die Komplexität und Dateigröße von moderneren Formaten wie DOCX anzunehmen. Zudem sind RTF-Dokumente nicht an spezielle Office-Suiten gebunden, was ihre Verwendung in diversen Anwendungen wie E-Mail-Clients oder Content-Management-Systemen erleichtert.
Trotz seiner Vorzüge ist RTF nicht für alle Einsatzbereiche optimal. So fehlen beispielsweise einige der erweiterten Funktionen moderner Office-Formate, etwa komplexe Makros oder eingebettete Multimedia-Inhalte. Dennoch stellt das Rich Text Format eine solide Lösung für den universellen Dokumentenaustausch dar – speziell dann, wenn es um die einfache, plattformübergreifende Speicherung und Übermittlung von formatiertem Text geht.